Worin unterscheiden sich die Mineralquellen von Karlsbad und Marienbad?

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18.06.2025

Karlsbad (Karlovy Vary) und Marienbad (Mariánské Lázně) zählen zu den bekanntesten Kurorten Tschechiens. Beide verfügen über wertvolle natürliche Heilquellen – doch sie unterscheiden sich grundlegend in ihrer Herkunft, Temperatur, chemischen Zusammensetzung und medizinischen Anwendung.

Worin unterscheiden sich die Mineralquellen von Karlsbad und Marienbad?

🔬 Geologische Herkunft

Die Karlsbader Quellen stammen aus vulkanischen, tief liegenden Thermalquellen und steigen aus großen Tiefen an die Oberfläche. Ihr Ursprung geht auf alte geothermische Aktivität zurück.

Die Marienbader Quellen sind oberflächennahe Quellen, die durch natürliche Filtration von Regenwasser entstehen. Zusätzlich ist die Region reich an natürlichem Kohlendioxid, was die Zusammensetzung und Wirkung des Wassers deutlich beeinflusst.

🌡️ Temperatur und physikalische Eigenschaften

  • In Karlsbad sind die Quellen heiß – zwischen 30 °C und 72 °C – mit geringem CO₂-Gehalt und leicht alkalischer Reaktion.
  • In Marienbad sind die Quellen kalt, mit Temperaturen von 7 °C bis 10 °C, dafür aber reich an natürlichem Kohlendioxid (CO₂).

Diese Unterschiede beeinflussen die Anwendung: Karlsbad nutzt vor allem Trink- und Thermalbehandlungen, während in Marienbad Inhalationen, Bäder und sanfte Trinkkuren üblich sind.

💧 Mineralstoffzusammensetzung

Karlsbader Wasser ist natrium-hydrogencarbonat-sulfathaltig und stark mineralisiert. Es regt die Verdauung an, aktiviert den Stoffwechsel und unterstützt die Regeneration der Leber.

Marienbader Quellen bieten eine große Vielfalt: Sulfat-, eisenhaltige, kalziumreiche und kohlensäurehaltige Quellen, was individuelle Therapien ermöglicht.

Wichtig: Aufgrund der chemischen Zusammensetzung wird aus dem Wasser in Marienbad keine Mineralsalze durch Verdampfung gewonnen – im Gegensatz zu Karlsbad, wo die berühmte Karlsbader Salz hergestellt wird.

🏥 Medizinische Indikationen

Karlsbad:

  • Magen-Darm-Erkrankungen (z. B. Gastritis, Geschwüre, Reizdarmsyndrom)
  • Leber- und Gallenbeschwerden
  • Stoffwechselstörungen, z. B. Typ-2-Diabetes
  • Post-COVID-Stoffwechselregeneration

Marienbad:

  • Nieren- und Harnwegserkrankungen
  • Atemwegserkrankungen (Asthma, Bronchitis)
  • Erkrankungen des Bewegungsapparats (Arthritis, Wirbelsäule)
  • Herz-Kreislauf- und Nervenleiden

🧭 Kombination beider Kurorte

Viele Ärzte empfehlen eine Kombination beider Kuraufenthalte:

  • 1. Phase – Marienbad: Entgiftung, Gefäße, Bewegungsapparat
  • 2. Phase – Karlsbad: Leber, Verdauung, Stoffwechselregulation

📌 Zusammenfassung

MerkmalKarlsbadMarienbad
WassertypHeiß, alkalischKalt, CO₂-reich
Temperatur30–72 °C7–10 °C
HerkunftVulkanisch, geothermischOberflächlich, kohlensäurehaltig
ZusammensetzungNatrium-Hydrogencarbonat-SulfatSulfat-, Eisen-, Kalzium- und Kohlensäurequellen
AnwendungVerdauung, Leber, StoffwechselNieren, Gelenke, Lunge, Herz

Beide Kurorte haben einzigartige Qualitäten und bieten sich für eine ganzheitliche Kurbehandlung an – am besten im Wechsel.

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